Crowd Finanzierung / Crowd funding / Crowd investing / Microkredite / Finanzierungsbörsen

Maik Sammer

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Beim Crowd investing sammeln Start-ups Kapital bei vielen „kleinen“ Investoren ein. Dies geschieht in der Regel über eine Plattform, die Investoren und Start-up zusammenführt. Crowd investing bewegt sich in Deutschland meist zwischen 50.000 und 100.000 €, teils aber auch deutlich mehr, und ist damit für die Seed-Phase geeignet.

Crowd investing-Plattformen

Seedmatch und Innovestment gehören mit zu den Pionieren im Bereich Crowd investing in Deutschland. Dort gingen im Jahr 2011 die ersten Start-ups erfolgreich in die Finanzierung. 2012 ist Crowd investing dann deutlich gewachsen. Und so Start-ups konnten per Crowd investing 2012 4,3 Mio. € vereinnahmen, nachdem im Jahr zuvor 0,4 Mio. € zu Buche standen.

Unterschiede ergeben sich auf den Crowd investing-Plattformen in erster Linie in Bezug auf die Ausgestaltung der Beteiligung – bspw. als stille Beteiligung oder Genussscheine – sowie das Mindestinvestitionsvolumen für die Investoren. Dies reicht bspw. von wenigen Euro über die Stufen 50 €, 100 € oder 250 € bis hin zu mindestens 1.000 €.

Wir stellen Ihnen zunächst die Plattformen vor, die bereits erfolgreiche Finanzierungen aufweisen können:

  • Seedmatch: Hier ist eine Beteiligung ab 250 € für Investoren in Form einer stillen Beteiligung möglich.
  • Innovestment: Die Plattform nutzt einen Auktionsmechanismus zur Bestimmung des Unternehmenswerts, wobei Investoren mindestens 1.000 € investieren müssen.
  • Mashup Finance: Ab 100 € können sich Investoren beim Crowd investing über Genusssrechte an den Start-ups beteiligen.
  • gründerplus: Auf dieser Crowd investing-Plattform sind Beteiligungen ab 50 € möglich.
  • Companisto: Hier gibt es keine Mindesbeteiligungssumme, so der Gedanke von Crowd investing für jedermann.

Weitere Plattformen für Crowd investing sind:

  • bestBC, Bergfürst, Deutsche Mikroinvest, Foundingcrowd, Group Capital, Lhinker, United Equity, berlincrowd

So funktioniert Crowd investing im Detail

Crowd investing eignet sich für Start-ups, die einen Kapitalbedarf von mehreren 10.000 € haben. Bis 100.000 € ist die Finanzierung grundsätzlich ohne Prospekt möglich. Aber auch höhere Summen wurden bereits ohne Prospekt realisiert.

Kontaktaufnahme zur Crowd investing-Plattform: Zu Beginn sollten Sie sich einen Überblick über die bestehenden Plattformen machen. Schauen Sie sich die dort bereits finanzierten Unternehmen an und kontaktieren Sie die Plattformen, bei denen Sie auch Ihr Start-ups gut aufgehoben sehen.
Prüfung und Unternehmensbewertung: Die Plattformen werden dann im Detail Ihre Unterlagen prüfen – dies wird auch als Due Dilligence bezeichnet. Dabei stehen Ihr Geschäftsmodell und natürlich die Finanzzahlen im Fokus. Daraus wird die Unternehmensbewertung abgeleitet, die dann für die Grundlage für den Investmentprozess bildet. Natürlich werden Verträge zu den gesamten Rahmenbedingungen abgeschlossen.
Vorstellung auf dem Portal: Ihr Start-up erhält dann ein eigenes Investmentprofil auf der Plattform – dazu zählen in der Regel ein Video, eine Kurzbeschreibung sowie teilweise der gesamte Businessplan. Auf diese Weise können sich die Investoren ein Bild des Unternehmens machen.
Investmentphase: Und dann geht es los! Mit Start der Investmentphase können Sie miterleben, wie gut Ihre Idee bei den Investoren ankommt. Die Plattformen haben unterschiedlich lange Investmentphasen – zurücklehnen ist allerdings beim Crowd investing nicht angesagt, denn oft gehen bereits erste Fragen zu Ihrem Start-up durch die Crowd ein und natürlich sollten Sie das Investment im Rahmen Ihrer PR begleiten.
Nach der Investmentphase: War Ihr Crowd investing erfolgreich, findet zunächst die vertragliche Abwicklung statt. Ihre neuen Anteilseigner erhalten entsprechende Beteiligungsverträge und das Kapital wird an Sie ausgezahlt. Die Crowd investing-Plattformen fordern von den Start-ups zudem in der Folgezeit regelmäßig Status-Berichte zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Crowd investing bedeutet jedoch mehr als nur Kapital einsammeln. Oft erhalten die Start-ups aus dem Investorenkreis wertvolles Feedback, neue Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten. Natürlich müssen Sie auch mit kritischen Nachfragen und erhöhten Kommunikationsanforderungen rechnen – schließlich haben Sie durch das Crowd investing auf einen Schlag auch viele neue Anteilseigner.

Beim Crowd funding – wie bspw. auf den Plattformen Kickstarter oder Startnext – gibt es für die Unterstützung eine Gegenleistung, die meist in Form einer Sachleistung oder immateriellen Leistung erbracht wird. Der Geldgeber geht damit kein Beteiligungsverhältnis ein. Dies ist beim Crowd investing anders: Hier sucht das Start-up Kapital und bietet im Gegenzug eine Beteiligung an dem Unternehmen an. Der Investor ist damit an der Entwicklung des Start-ups beteiligt und hofft auf eine Wertsteigerung seiner Anteile. Damit rückt die Rendite in den Fokus.

Im Unterschied zur Finanzierung durch einen Business Angel, wird das Kapital beim Crowd investing durch eine Vielzahl an kleinen Geldgebern aufgebracht – daher spricht man auch oft von einer Schwarmfinanzierung. Umgesetzt wird dies durch eine Plattform, auf der sich das Start-up einer Vielzahl an Investoren präsentieren kann. Weckt das Start-up das Interesse der Benutzer der Plattform, kann ein Investment vorgenommen werden.

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